Film: Jüdischer Alltag unter dem Hakenkreuz

21. January 2026
> 17:30

Jüdischer Alltag unter dem Hakenkreuz
Die Wahrnehmungen einer jüdischen Überlebenden des NS-Regimes in Tagebuchnotizen und Interviews

Gerda M. Meyer, 1910-2009, war vor 1933 Schülerin der Alice Salomon Schule für Soziale Frauenarbeit in Berlin und wurde während der NS-Zeit aufgrund ihrer jüdischen Herkunft verfolgt. Die in einem Dokumentarfilm verarbeitete Lesung ihrer Tagebuchnotizen von 1939 bis 1945 verdeutlicht eindrucksvoll, wie sich das Leben einer vom NS-Regime als jüdischer „Mischling“ abgestempelten jungen Frau veränderte. Schilderungen von Spaziergängen und Kinobesuchen, von brutaler Ausgrenzung und erzwungener Vereinsamung zeigen die Gleichzeitigkeit von Bewahrtem und Zerstörtem. Eine Notiz kündet vom Selbstmord ihres aus Wiesbaden stammenden Verlobten Werner Rabinowicz.

Adriane Feustel, Mitgründerin und langjährige Leiterin des Alice Salomon Archivs Berlin, führt in den Film ein. Sie hat Gerda M. Meyer 1991 und 1992 interviewt.

Mi 21. Januar 2026
17.30 Uhr, Murnau-Filmtheater
Dokumentarfilm mit Diskussion

Eine Veranstaltung des Aktives Museum Spiegelgasse für Deutsch-Jüdische Geschichte in Wiesbaden e.V. in Kooperation mit dem frauen museum wiesbaden und dem Murnau-Filmtheater im Rahmen von Erinnern an die Opfer. Der Film wird bereitgestellt vom Alice Salomon Archiv der ASH Berlin.

Foto: Alice Salomon Archiv der ASH Berlin. Gerda M. Meyer (4. v. l.) im Kreis ihrer Mitschülerinnen und der Dozentin Dr. Margarete Sommer auf dem Dachgarten der Sozialen Frauenschule in Berlin 1932.

Rosa Winkel

11. February 2026
> 19:00 – 19. April 2026 > 18:00

Rosa Winkel
Als homosexuell verfolgte Häftlinge in den Konzentrationslagern Buchenwald und Mittelbau-Dora

Die Ausstellung beleuchtet das Schicksal der etwa 700 Männer, die als Homosexuelle in die Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora verschleppt wurden. An ihrer Häftlingskleidung mussten sie einen rosa Winkel zur Kennzeichnung tragen. Die Schau zeigt nicht nur das Leid im KZ auf, sondern stellt auch die Zeit danach dar, denn die Verfolgung hörte 1945 nicht auf. Der Strafrechtsparagraph 175, der männliche Homosexualität kriminalisierte und schon im Kaiserreich zu Verhaftungen führte, wurde von den Nationalsozialisten verschärft und blieb über die NS-Zeit hinaus bestehen. Schon ein Verdacht konnte ausreichen, um festgenommen und interniert zu werden.

Ausstellungseröffnung: Mi 11. Februar 2026, 19 Uhr, Kunsthaus Wiesbaden
Laufzeit: Mi 12. Februar bis So 19. April 2026

Die Ausstellung wurde von Studierenden der Friedrich-Schiller-Universität Jena in Zusammenarbeit mit der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora erarbeitet.

Eine Veranstaltung des Stadtarchivs Wiesbaden in Kooperation mit dem Kunsthaus Wiesbaden, der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung, frauen museum wiesbaden und der LSBT*IQ-Koordinierungsstelle Mi 11. Februar

Foto: Kennzeichen der Häftlinge in Konzentrationslagern. © Bundesarchiv, Bild 146-1993-051-07 / Autor/-in unbekannt / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5483566